IBS steht für Irritable Bowel Syndrome – eine funktionelle Verdauungsstörung, bei der der Darm überempfindlich auf Reize reagiert, obwohl organisch alles in Ordnung ist.
Das Gute: Reizdarm ist nicht gefährlich. Das Schwierige: Die Beschwerden reichen weit über „normale Bauchschmerzen“ hinaus und tauchen oft plötzlich auf – mitten im Alltag.
Definition & Besonderheiten
- Funktionelle Störung: keine auffälligen Befunde in Blut-, Stuhl- oder Ultraschalluntersuchungen.
- Betroffene: ≈ 10–15 % der Bevölkerung; Frauen etwas häufiger als Männer.
- Typischer Auslöser-Mix: Ernährung, Stress, Hormone, gestörte Darm-Hirn-Achse.
Typische Symptome
Bauchkrämpfe und Schmerzen
Plötzlich auftretend, oft nach dem Essen und häufig rechts oder links im Unterbauch.
Blähungen & Völlegefühl
Übermäßige Gasbildung führt zu Druck- und Dehnungsschmerz.
Veränderte Stuhlgewohnheiten
Durchfall, Verstopfung oder ein belastender Wechsel beider Extreme.
Gefühl unvollständiger Entleerung
Ständiger Drang, obwohl der Darm praktisch leer ist.
Ausschlussdiagnose Reizdarmsyndrom
Warum fühlt sich eine „unauffällige“ Diagnose trotzdem so schlecht an?
Das Reizdarmsyndrom (Irritable Bowel Syndrome, IBS) ist eine Ausschlussdiagnose: Ärzt:innen schließen systematisch andere Ursachen – etwa entzündliche Darmerkrankungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Infektionen oder hormonelle Störungen – aus. Erst wenn keine organische Störung nachweisbar ist und die typischen Beschwerden länger als drei Monate bestehen, heißt es: Reizdarmsyndrom.
Diese Diagnose bringt ein Paradox mit sich: Die Befunde sind unauffällig, die Schmerzen jedoch real. Genau dieses „Da ist doch nichts!“ ließ mich damals zwiegespalten zurück. Einerseits war es beruhigend, keinen Morbus Crohn oder Tumor zu haben. Andererseits fühlte ich mich im Bekanntenkreis lange nicht ernst genommen – und die heftigen Krämpfe blieben ja trotzdem. Hier kannst du mehr über meine Geschichte lesen.
Kurzer Selbsttest
Hinweis: Dieser Test ersetzt nicht die ärztliche Diagnose – er bietet nur eine erste Orientierung.
- Beschwerden seit ≥ 3 Monaten?
- Bauchkrämpfe ▢
- Blähungen ▢
- Durchfall/Verstopfung ▢
- Gefühl unvollständiger Entleerung ▢
- Treten Symptome häufig nach dem Essen auf? Ja ▢ Nein ▢
- Keine organischen Ursachen gefunden? Ja ▢ Nein ▢ Noch offen ▢
- Verstärken Stress oder bestimmte Lebensmittel die Beschwerden? Ja ▢ Nein ▢
- Beeinträchtigen sie deinen Alltag? Ja ▢ Nein ▢
Auswertung: Mehrere „Ja“-Antworten → mögliches Reizdarmsyndrom. Lass andere Diagnosen von Ärzt:innen ausschließen.
Wann solltest du zum Arzt?
- Warnsignale wie Blut im Stuhl, ungewollter Gewichtsverlust oder nächtliche Schmerzen.
- Neu auftretende Beschwerden ab 50 Jahren.
- Familiengeschichte entzündlicher Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) oder Darmkrebs.
Fazit & nächste Schritte
- Reizdarm ist real, auch ohne organischen Befund.
- Dokumentiere Essen, Stress & Symptome → erkenne persönliche Trigger.
- Hol dir Unterstützung: Ärzt:in, Ernährungsberatung, Community.
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